Nicht nur Leben retten
Shownotes
Dieses Mal spreche ich mit Ernst Pavelka vom Archiv der Freiwilligen Rettung in Innsbruck. Gemeinsam reden wir über die Entstehung des Archivs, was dort wie aufbewahrt wird und wie Ernst überhaupt zur Archivarbeit kam. Darüber hinaus kommen wir auf die mögliche Zukunft eines Rotkreuz-Museums in Innsbruck zu sprechen und bitten am Ende noch unsere Hörer*innen um Hilfe.
Sollten Sie Interesse am Archiv und Museum der Freiwilligen Rettung Innsbruck bekommen haben, oder sich gerne mit Ernst Pavelka in Verbindung setzen, dann besuchen Sie am einfachsten die Wiki-Seite.
Rückmeldungen, Wünsche oder Anregungen zu den einzelnen Folgen können gerne per Mail an podcast@innsbruck.gv.at geschickt werden.
Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck finden Sie im Web unter diesem Link.
Wollen Sie von zu Hause oder unterwegs eine Entdeckungsreise durch Innsbruck machen, dann sollten Sie unseren Bilder-Blog Innsbruck erinnert sich besuchen, wo täglich vier neue Beiträge veröffentlicht werden. Es lohnt sich!
Transkript anzeigen
00:00:00: [Intro-Musik] Tobias: Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 5. und somit vorletzten Folge von Archivwürdig,
00:00:19: dem Podcast des Innsbruckers Stadtarchivs. Dieses Mal spreche ich mit Ernst Pavelka vom
00:00:24: Archiv der Freiwilligen Rettung in Innsbruck. Gemeinsam reden wir über die Entstehung
00:00:28: des Archivs, was dort wie aufbewahrt wird und wie Ernst überhaupt zur Archivarbeit kam.
00:00:33: Darüber hinaus kommen wir auf die mögliche Zukunft eines Rotkreuz Museums in Innsbruck zu
00:00:38: sprechen und starten auch einen Aufruf an unsere Hörerinnen und Hörer. Und mit diesem kleinen
00:00:45: Vorgeschmack gebe ich nun ab in die Folge. Lieber Ernst danke, dass du dir Zeit
00:00:50: genommen hast, heute mit mir da zu sprechen über das und jetzt muss ich aufpassen,
00:00:55: das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck. Und da ist für mich schon beim, ich habe ja im
00:01:01: Vorhinein natürlich ein kleines bisschen recherchiert, die Frage gewesen, eigentlich ist es ja das
00:01:06: Vereinsarchiv des Roten Kreuzes. Warum quasi dann nicht im Namen Archiv des Roten Kreuzes,
00:01:13: sondern Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck? Hat das einen speziellen Hintergrund?
00:01:19: Ernst: Naja, es ist das Archiv des Roten Kreuzes Innsbruck eigentlich. Wir haben in Tirol die Situation,
00:01:25: dass die Rotkreuz-Bezirkstellen alle autonome Vereine sind und der Landesverband
00:01:32: selbst auch. Und das ist also jetzt einmal das Archiv des Roten Kreuzes Innsbruck, wobei wir Rotes Kreuz
00:01:37: Innsbruck sagen, der korrekte aktuelle Vereinsname ist "Österreichisches Rotes Kreuz,
00:01:41: Freiwillige Rettung Innsbruck" abgekürzt ist einer der Namen, die der Verein in seiner Geschichte
00:01:48: gehabt hat. Die Namen haben sich immer wieder geändert. Also ab Gründung ist ursprünglich
00:01:54: gegründet worden als Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck am 12.04.1907,
00:01:59: ist dann 1925 aus der Feuerwehr ausgeschieden worden aus verschiedenen Gründen. Ab da haben
00:02:06: wir den Namen "Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck", der Name "Freiwillige Rettungsgesellschaft
00:02:10: Innsbruck", der zieht sich dann auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter in unterschiedlichen
00:02:16: Varianten. Also zuerst "Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck", irgendwann kommt dann auch das
00:02:21: "Rote Kreuz" hinein, da gibt es einen Speeringnamen "Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck
00:02:26: Bezirksstelle Innsbruck Stadt"... [Lachen] Tobias: Ist nicht grad wirklich.. Ernst: ... Des Österreichischen Roten Kreuz des Landesverband Tirol".
00:02:32: Tobias: [lachend] Der liegt nicht wirklich auf der Zunge! Ernst: Da versteht man dann schon, dass man dann abkürzt, zunächst mit "Freiwillige Rettungsgesellschaft
00:02:40: Innsbruck" und ab 1975 haben wir dann "Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck Bezirksstelle
00:02:46: Innsbruck Stadt des Österreichischen Roten Kreuzes Landesverband Tirol" und seit 2006 "Österreichisches
00:02:54: Rotes Kreuz Freiwillige Rettung Innsbruck" also etwas knackigerer Name.
00:02:58: Und als Allgemeinbezeichnung des Vereins über all diese Epochen hinweg, kann man sagen "Rotes
00:03:06: Kreuz Innsbruck" das ist... Tobias: Das ist auch in Ordnung quasi, wenn man das so sagt quasi.
00:03:11: Ernst: Ja genau, das ist natürlich in Ordnung.
00:03:13: Tobias: Und jeder weiß was gemeint ist. Ernst: Und jeder weiß, was gemeint ist. Und es ist ja auch so, dass wir ja nicht nur Rettungsdienst
00:03:20: machen, obwohl es viele Jahre, sehr stark auch im öffentlichen Bewusstsein stehender Bereich
00:03:25: gewesen ist, aber andere Vereinsaufgaben auch noch im Sozialbereich und...
00:03:30: Tobias: Ich wollte gerade sagen, da fällt mir... Habe ich das richtig im Kopt, ist es nicht "Essen auf Rädern"
00:03:34: mittlerweile auch beim Roten Kreuz zum Teil?
00:03:36: Ernst: Essen auf Rädern war von Anfang an beim Roten Kreuz bis auf eine kurze Zeitspanne, wo es ein anderer Anbieter
00:03:42: gemacht hat, der das damals aber dann nicht so zur Zufriedenheit machen konnte, sodass es
00:03:47: dann wieder zum Roten Kreuz Innsbruck gegangen ist.
00:03:50: Ja ganz genau, also in Kooperation natürlich mit dem ISD [Innsbrucker Soziale Dienste].
00:03:56: Tobias: Ja genau, ich wollte gerade sagen, weil der ISD glaube ich macht das auch zum Teil.
00:04:00: Ernst: Ja der ISD macht, wir stellen Personal und Fahrzeuge.
00:04:05: Tobias: Gehen wir gar [lachen] nicht zu sehr auf die Rettung ein, sonst kommen wir heute glaube ich gar nicht weiter.
00:04:10: Jetzt haben wir das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck.
00:04:14: Stellt sich natürlich die nächste Frage, was sammelt das oder wie ist der Sammelauftrag
00:04:19: an das oder welchen Sammelauftrag gibt es an das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck?
00:04:24: Es ist ein Vereinsarchiv, das sollte man vielleicht vorausschicken im Unterschied jetzt zum Beispiel
00:04:28: zum Stadtarchiv, das ein kommunales Archiv ist und auch in der Verwaltung ja verankert ist.
00:04:33: Wenn ich jetzt sage, das Vereinsarchiv ist sozusagen auf freiwilliger Basis,
00:04:37: würdest du das so bestätigen oder würdest du sagen, das ist...
00:04:41: Ernst: Also das... Unser Archiv ist Jahrzehntelang auf freiwilliger Basis geführt worden.
00:04:50: Seine Wurzeln hat es ja schon in den 1970er Jahren bei meinem Vorgänger, beim Rudolf Stampfer,
00:04:56: der war Dienstleiter und Geschäftsführer, Stellvertreter dann,
00:05:00: ab dem Zeitpunkt, wo es auch eine Geschäftsführer gegeben hat, also 1989.
00:05:07: Und er hat schon angefangen, da Material zu sammeln, Dinge aufzubewahren
00:05:13: und hat versucht, ohne dass man das schon als Archiv bezeichnen könnte, jetzt im eigentlichen Sinn,
00:05:18: aber er hat sich um die Bewahrung von Dingen bemüht, die irgendwie aus dem Dienstbetrieb
00:05:23: des Roten Kreuzes Innsbruck entstanden sind.
00:05:26: Tobias: Das heißt, er hat das ehren...., also heute würde man sagen ehrenamtlich gemacht.
00:05:31: Ernst: Also neben seiner normalen, hauptberuflichen Tätigkeit.
00:05:35: Und man hat dann, 1991 ist das glaube ich gewesen, hat man dann Stelle...
00:05:42: Tobias: 91 habe ich mir niedergeschrieben, [beide reden durcheinander] [lachen]
00:05:46: Ernst: Er hat dann, eine Stelle als Archiv auch ausgeschrieben, es
00:05:49: haben sich dann, oder als Archivarin natürlich,
00:05:52: aber es haben sich dann zwei Herren gemeldet, die das dann noch einige Zeit gemacht haben.
00:05:57: Und 1997, glaube ich, [19]98, hat das dann der Rudi Stampfer wieder gemacht,
00:06:04: auch in ehrenamtlicher Funktion.
00:06:07: Also er war damals dann schon in Pension nicht.
00:06:10: Und ich habe eigentlich auch zunächst ehrenamtlich gestartet
00:06:14: und seit Mitte 2018, glaube ich, habe ich jetzt Dienstfreistellungen
00:06:23: innerhalb meiner hauptberuflichen Tätigkeit für das Archiv.
00:06:27: Also das war zunächst ein Archivtag und mittlerweile so zu 40 Prozent
00:06:31: auch für das Archiv angestellt bin, weil einfach der Arbeitsaufwand immer mehr gestiegen ist
00:06:37: durch gestiegene Anfragen, Projekte und so weiter,
00:06:40: was mit dem zunehmenden Interesse auch von Seiten unseres Vorstandes
00:06:45: und auch der Geschäftsführung an diesem Archiv zu tun hat.
00:06:49: Und mittlerweile sind so jetzt zwei Archivtage, die ich habe in der Woche
00:06:53: und daneben mache ich halt nur ein bisschen ehrenamtlich auch noch.
00:06:57: Tobias: Das heißt, weil du sagst, du, der Vorwands- oder 40 Prozent quasi deines Dienstes,
00:07:04: deine andere Verbindung zum Roten Kreuz ist?
00:07:07: Ernst: Ja, ich bin im Regelfahrdienst tätig, ich bin Sanitäter,
00:07:10: ich fahre hauptsächlich Krankentransporte und habe eben diese zwei Tage,
00:07:15: das ist immer Mittwoch Donnerstag, wo ich eine Dienstfreistellung habe,
00:07:19: dann für das, um meiner Archivtätigkeit auch nachzukommen.
00:07:22: Tobias: Darf ich noch fragen, wie du persönlich dich für die Archivarbeit interessiert hast?
00:07:28: Hast du durch Kontakt mit dem Herrn Stampfer zu dem gefunden
00:07:32: oder hast du gemerkt, da gibt es was? Oder?
00:07:34: Ernst: Ich habe zum Rudi Stampfer davor eigentlich nur wenig Kontakt gehabt,
00:07:39: ich habe einmal Kontakt gehabt,
00:07:41: weil ich relativ am Beginn meiner Tätigkeit beim Roten Kreuz Innsbruck
00:07:44: ein bisschen dort in der Pressestelle herum geschaftelt habe, muss man sagen [Tobias lacht].
00:07:49: Also ich habe der Beiträge für die Mitgliederzeitung geschrieben
00:07:52: und einmal für die Homepage oder zweimal, da habe ich eigentlich einmal oder zweimal mit ihm Kontakt gehabt,
00:08:00: weil es da um Fotos gegangen ist für irgendeinen Beitrag. Gefragt worden
00:08:07: bin ich aber eigentlich 2010 vom damaligen Bezirksfreiwilligen-Koordinator,
00:08:13: ob ich da, weil sich der Rudi Stampfer zurückziehen wollte aus der Archivtätigkeit,
00:08:19: ob ich das übernehmen möchte.
00:08:22: Und dann habe ich gesagt, das muss ich mir noch überlegen nicht, [Tobias lacht]
00:08:27: und dann habe ich Rudi [lachend] angerufen und habe gefragt, wie das denn ist
00:08:32: und wie groß der Zeitaufwand ist.
00:08:34: Ja, und Rudi hat gesagt, ja, das Archiv hat den Vorteil,
00:08:38: dass es einem eben nicht davon läuft [beide lachen].
00:08:40: Tobias: Das kann ich bestätigen.
00:08:42: Die Archivalien sind geduldsam.
00:08:45: Ernst: Die Archivalien sind geduldsam. Aber man hat dann je mehr Aufgaben man dann für das Archiv übernimmt,
00:08:51: wenn es dann auch in den Bereich ein bisschen der Öffentlichkeitsarbeit hineingeht, nicht.
00:08:55: Wenn es im Bereich von Medienarbeit hineingeht, also Vorbereitung für irgendwelche Facebook-Postings
00:09:01: und andere Dinge macht, dann aber doch natürlich zeitliche Vorgaben,
00:09:06: die man dann in irgendeiner Weise versuchen muss einzuhalten, nicht.
00:09:09: Und gerade da ist also dann auch der Arbeitsaufwand natürlich gestiegen.
00:09:13: Tobias: Das denke ich mir, ja.
00:09:15: Ernst: Und es ist auch immer mehr geworden, was ich dann eigentlich gemacht habe.
00:09:20: Da ist schon, wenn dann natürlich Sachen wie die Festschrift zum Beispiel 2017 reinkommen,
00:09:26: also dann bleibt im Grunde alles andere, was mit eigentlich archivarischer Tätigkeit zu tun hat
00:09:33: also, das ganze Inventarisierungs-Tätigkeiten nicht, die Verzeichnung, Erschliessung und so weiter,
00:09:39: das bleibt natürlich dann alles liegen, die Bearbeitung von Archiv-Eingängen.
00:09:43: Tobias: Was kann man sich denn vorstellen, was bei dir, also
00:09:46: nicht bei dir persönlich natürlich, sondern ich mein damit natürlich im Archiv lagert.
00:09:50: Sind das, ich sage jetzt einmal salopp gesagt, Einsatzberichte, sind das nur Schriftstücke,
00:09:56: sind das auch Realien, also was weiß ich, ein Helm oder eine Ausrüstung oder sowas?
00:10:04: Ernst: Also es umfasst ein sehr, sehr breites Spektrum eigentlich.
00:10:08: Wir haben relativ viel Schriftgut aus dem Verhaltungsbetrieb.
00:10:11: Wir haben allerdings auch Fotografien, historische Fotografien natürlich und Realien natürlich auch,
00:10:16: also ganze Reihe von Gegenständen aus allen möglichen Bereichen, also aus dem Rettungs- und Krankentransportdienst,
00:10:24: aus dem Katastrophenschutzwesen, aus dem Ausbildungswesen und so weiter.
00:10:29: Die Geschichte des Roten Kreuzes Innsbruck, auch die Geschichte des Rettungswesens eigentlich,
00:10:34: ist eine sehr durchwachsene, komplexe Geschichte, weil da alle möglichen Formen von Geschichten
00:10:40: wenn man das so sagen kann, hineinfallen.
00:10:43: Also man hat da Medizingeschichte drin, man hat da Stadtgeschichte drin über die Gebäude, die wir errichtet haben,
00:10:50: aber auch Betriebe, die wir geführt haben, also das Rote Kreuz Innsbruck hat seit 1928,
00:10:55: also Betriebswirtschaftliche Tradition, wenn man so sagen kann, das hat verschiedene Gründe gehabt damals,
00:11:00: und Technikgeschichte, nicht, alles, was man da ganze Leitstellen wesen, was mit Kommunikationstechnik zu tun hat.
00:11:07: Dann natürlich eine Geschichte von Entwicklung von Uniformen, solche Dinge, nicht. Ausbildungsgeschichte,
00:11:13: das fällt da alles, das fällt da alles hinein, also es ist da relativ komplex,
00:11:18: also man könnte im Grunde ein technisches Museum aus sowas machen zum Beispiel,
00:11:23: und natürlich wie bestimmte Abläufe stattfinden, wie kommt ein Rettungsauto zum Patienten,
00:11:30: wie ist da der ganze Weg. Angefanen von der Meldung, wie hat das zu Beginn des Rettungsdienstes in Innsbruck ausgesehen.
00:11:36: Wie haben da die Meldungen stattgefunden, wie ist dann der ursprünglich Pferdewagen, das Pferdegespann,
00:11:45: oder wie sind die ersten Kraftwagen ausgefahren, oder wie hat man auch ein Auto alarmieren können,
00:11:53: wenn es draußen war, bevor man Sprechfunk gehabt hat,
00:11:56: also diese ganzen organisatoren Sachen, wie sind Patienten transportiert worden überhaupt,
00:12:02: hat es da schon Tragen gegeben oder und so weiter, solche Dinge einfach,
00:12:06: das fällt da alles in die Geschichte hinein und aus all diesen Geschichten,
00:12:12: fällt halt da Material an dann, nicht, für das Archiv oder ist angefallen.
00:12:16: Tobias: Wie kommst du dann an dein Archivgut?
00:12:19: Gibt es bei der Rettung eine Art Regelung, dass gewisse Schriftstücke dann ins Archiv kommen zu dir
00:12:27: oder musst du proaktiv um die Schriftstücke sozusagen ringen?
00:12:31: Ernst: Also eine Regelung in dem Sinn haben wir aktuell noch nicht.
00:12:35: Ich bin seit Längem dabei, eine auszuarbeiten,
00:12:37: wo man dann einfach sagt, das ist etwas, was ein bestimmtes Alter hat,
00:12:41: sagen wir älter als 20 oder älter als 30 Jahre,
00:12:44: ist auf jeden Fall dann in den Archiv kommen soll, was so Verwaltungsakten betrifft, da ist es so,
00:12:50: es wird immer noch in irgendwelchen Büros irgendwo irgendetwas gefunden,
00:12:54: was Gegenstände betrifft, oft im [unverständlich]-Keller oder so,
00:12:57: wenn dort wieder aufgeräumt wird, da tauchen dann wieder Sachen auf,
00:13:00: die bekomme ich dann, oder mittlerweile ist es so, dass da jetzt schon die Dienstführer,
00:13:07: oder wer auch immer das dann findet, proaktiv auf mich zukommt
00:13:11: und fragt, ob ich das haben will oder mir das einfach reinstellt.
00:13:14: Tobias: Das heißt, es spricht sich schon herum, dass es dich gibt? [lacht]
00:13:16: Ernst: Ja genau. Also es hat sich mittlerweile herumgesprochen.
00:13:19: Dass [beide lachen] mich gibt. Ich bekomme es auf diese Art und Weise nicht.
00:13:24: Wenn mir irgendetwas auffällt, dann schaue ich schon auch proaktiv, dass ich das bekomme.
00:13:29: Also wenn irgendwelche neuen Sachen jetzt im Dienstbetrieb,
00:13:32: auftauchen zum Beispiel, wo ich mir denke, das könnte für das Archiv interessant sein,
00:13:38: auch wenn es ein neuer Gegenstand ist, nicht, aber in 20 Jahren ist das ein historischer Gegenstand,
00:13:43: der dann auch eventuell eine historische Quelle für irgendetwas ist.
00:13:46: Dann schaue ich natürlich, dass ich mir da in irgendeiner Weise da was sichern kann.
00:13:49: Das war jetzt im Zuge der Covid-Pandemie, ist das durchaus gehäuft vorgekommen,
00:13:53: weil ich da Dinge gesammelt habe, die da neu hinzugekommen sind.
00:13:57: Tobias: Was habt ihr da zum Beispiel jetzt durch die Covid-Pandemie gesammelt?
00:14:01: Ernst: Ja Masken, diese Stabelen [Dialekt für Stäbchen] für die Covid-Abstriche zum Beispiel.
00:14:07: Aber ich sammel dann auch zum Beispiel die verschiedenen SOPs, die dann herausgehen,
00:14:13: also die "Standard Operating Procedures" [engl. für Standardvorgehensweise] für den Rettungs- und Krankentransportdienst,
00:14:17: also wie man sich dann entsprechend zu verhalten hat.
00:14:20: Da gibt es entsprechende Algorithmen, wie das abzulaufen hat.
00:14:23: Also solche Dinge, was da über E-Mail dann von Seiten des Bezirks Rettungskommandos, bzw. Rettungskommandanten verschickt wird in diesen Dingen.
00:14:32: Und ich versuche, die Dinge dann auch gleich irgendwie zu dokumentieren.
00:14:36: Tobias: Damit es für die Nachwelt leicht zu verstehen ist dann.
00:14:39: Ernst: Ganz genau. Das ist so die Art und Weise nicht.
00:14:42: Und dann kommt natürlich Material auch von ehemaligen Rettungsmitgliedern oft.
00:14:47: Die haben oft noch Fotos zu Haus, die haben oft aber auch Schriftstücke,
00:14:51: oft irgendwelche Funktionäre ehemalige Abteilungskommandanten.
00:14:55: Die haben oft noch Dinge daheim, die in ihrer aktiven Zeit, in ihren Funktionen angelegt haben,
00:15:01: weil die natürlich dann oft interessante historische Quellen sind.
00:15:04: Es gibt einen Fach im Sekretariat für das Archiv, da liegt dann auch oft irgendetwas drin.
00:15:09: Manchmal weiß man doch gar nicht, von wem das ist.
00:15:12: Tobias: [lachend] Hat auch seine Probleme, wenn man das nicht weiß.
00:15:14: Ernst: Und manchmal weiß man auch gar nicht, was es genau ist [lachen]
00:15:17: [lachend] Das ist dann manchmal ein bisschen schwierig.
00:15:21: [lachend] Ich bin dann immer sehr dankbar, wenn dann irgendein Zettel dabei ist, wo eine Notiz drauf ist, von wem es ist.
00:15:26: Weil man dann im Ernstfall natürlich auch anrufen kann und fragen kann... Tobias: Was hat's mit dem auf sich? [lacht]
00:15:32: Ernst: Was hat's jetzt mit dem auf sich?
00:15:34: Wie gesagt, dass dann oft auch möglicherweise, wenn Funktionäre verstorben sind,
00:15:39: dass man von Angehörigen dann, wenn da jetzt noch irgendeine Uniform oder so,
00:15:46: von dem zu Hause ist, wenn die die zurückgeben, dass das dann ins Archiv geht.
00:15:50: Das sind so ungefähr die Wege, wie ich zu dem Material komme.
00:15:54: Tobias: Eine wichtige Frage, was wir bis jetzt, ich glaube, ich habe es bei jeder Folge noch bisher gestellt,
00:16:01: ist, wer überhaupt [räuspert sich] Zugang hat zu den Archivalien oder zum Archiv, sagen wir so,
00:16:07: ist das auch zugänglich für private Personen oder ist es jetzt nur ausschließlich,
00:16:12: oder im Vordergrund nur für Mitglieder der Rettung zugänglich?
00:16:16: Ernst: Also zugänglich in dem Sinne, also dass man da jetzt einfach reingehen kann.
00:16:21: Also das ist auch für Mitglieder der Rettung grundsätzlich nicht der Fall.
00:16:27: Also zugänglich ist es einmal natürlich grundsätzlich für mich, dann für die Dienstführer,
00:16:32: die sind so mittlere Führungsebene, Dienstführer ist der Offizier vom Dienst,
00:16:36: der für den Dienstbetrieb zuständig ist, der muss natürlich auch überall hineinkommen.
00:16:41: Und alles was aufwärts Dienstführer ist, also die kommen da grundsätzlich hinein,
00:16:46: aber drunter natürlich nicht, damit da nicht irgendeiner irgendwie mal was raustragen kann
00:16:51: und dann irgendeiner reingeht und schauen wir mal was da drin ist und solche Dinge.
00:16:55: Also das ist dann schon per Schloss
00:16:58: abgesichert. Aber grundsätzlich ist es so, dass wenn jemand eine Anfrage an unser
00:17:02: Archiv stellt und es dann etwas wäre, zum Beispiel was jetzt noch nicht
00:17:09: digitalisiert wäre, dann würde ich dem natürlich auch die
00:17:13: Möglichkeit eröffnen, da dann hineinzuschauen, dass wir haben
00:17:16: einmal einen Kameraden gehabt, der 2018 einen Diplomarbeit geschrieben hat,
00:17:20: Mastararbeit über die Geschichte des Rettungswesens in Innsbruck, der hat
00:17:26: sehr viel mit unserem Archiv gearbeitet und der hat dann natürlich auch einen
00:17:31: Schlüssel bekommen, der hat dann auch da eigenständig was tun können drin.
00:17:35: Also diese Möglichkeit habe ich ihm gegeben und ich habe ihm dann natürlich mit
00:17:39: Informationen weitergeholfen, wo er da irgendwas finden kann, aber in dem
00:17:43: ist das ein Spezialfall gewesen, Mitglied bei uns, und dass er eine Diplomarbeit schreibt und
00:17:47: da kann man das dann eventuell auch schon so machen, wenn man da jetzt das
00:17:52: Vertrauen hat, dass das dann korrekt gemacht wird und nachdem der auch
00:17:55: Geschichte studiert hat natürlich. Tobias: Dann kann man davon ausgehen, der hat
00:17:58: ein bisschen einen Umgang mit dem... einen Respekt mit den Archivalischen Stücken.
00:18:02: Ernst: Ja genau. [lachen] Tobias: Hofft man zumindest [beide lachen].
00:18:06: Ernst: Ja, es war auch so. [lacht] Tobias: Nein eh. Ernst: Und man ist ja dann auch froh, wenn es eine
00:18:10: wissenschaftliche Produktion gibt zu dem Thema, weil besonders viel gibt es da
00:18:14: bis lad noch nicht. Also das ist... Tobias: Damit der Aufruf an die zukünftigen
00:18:19: Historiker und Historikerinnen. Es gibt noch viel im [lachend] Rettungswesen zu erforschen.
00:18:24: ErnstL Ja, es ist tatsächlich so. Es ist die Quelllage auch oft nicht so wahnsinnig
00:18:28: gut. Also es ist wirklich ein großes interessantes Phänomen.
00:18:33: Tobias: Das heißt, um das noch mal zu summieren, wenn Außenstehende von der Rettung oder
00:18:38: in der Rettung und nicht automatisch Zugang haben, Idealfall per E-Mail oder per
00:18:42: Telefon. Ich werde dann in [den] Shownotes die Website verlinken, das
00:18:48: Wiki vom Archiv. Kann man sich dann bei dir melden quasi.
00:18:50: Ernst: Ja, passt gut. Oder man ruft bei der allgemeinen Nummer
00:18:54: von Roten Kreuz Innsbruck an und die leiten es dann sowieso an mich weiter.
00:18:58: Und ich bearbeitete dann entsprechend die Anfrage.
00:19:01: Tobias: Wenn eine Anfrage bei dir ankommt, verlangt ihr Kosten für die Bearbeitung einer Anfrage.
00:19:07: Hängt es damit zusammen wie umfangreich oder wie selbstständig dann jemand,
00:19:12: was recherchieren kann?
00:19:14: Ernst: Tun wir nicht.
00:19:15: Ernst: Tun wir nicht. Also bislang verlangen wir da nichts.
00:19:19: Wobei es schon manchmal natürlich Anfragen gibt, externe Anfragen, wo es einen gewissen
00:19:25: Recherchaufwand gibt. Viele Anfragen kommen ja auch von Intern nicht.
00:19:29: Da natürlich auf keinen Fall nicht. Aber es ist eine ganze Reihe von externen Anfragen,
00:19:34: wo manchmal dann doch ein gewisser Recherchaufwand da ist.
00:19:38: Aber auch da verlangen wir nichts.
00:19:42: Ich versuche mir dann immer ein bisschen eine Grenze zu setzen, wo ich mir sage... Tobias: Was ist
00:19:46: schaffbar, was ist nicht schaffbar. Ernst: Jetzt lasse ich es. Und Informationen, die ich bis
00:19:51: dahin erhoben habe, die schicke ich dann raus.
00:19:55: Aber es ist dann oft auch so, dass gerade solche Sachen dann manchmal ein bisschen liegen bleiben
00:20:01: und ich bitte die Leute einfach ein bisschen um Geduld.
00:20:03: Weil ich das... Tobias: Weil du ja immerhin nur mit 40 Prozent da.
00:20:07: Ernst: Ja eben gena. [lacht] Tobias: Wenn du Dienstzeit ja sozusagen auch für das Opfern kannst.
00:20:10: Also Opfern ist jetzt der falsche Begriff, aber halt aufwenden kannst.
00:20:13: Ernst: Ja, ganz genau. Es sind ja dann oft, wenn von extern irgendwelche Anfragen kommen, das sind ja dann oft Sachen, wo irgendwelche
00:20:21: Vorfahren von den Leuten bei der Rettung Innsbruck gewesen sind.
00:20:25: Und da geht es dann darum, dass man irgendwelche Bilder von denen findet oder die dann oft
00:20:30: irgendwas wissen wollen.
00:20:32: Ein bisschen was zur Funktionsgeschichte oder so.
00:20:35: Und da ist natürlich manchmal weiß man dann auch nicht so genau, wie die Leute
00:20:39: ausgesehen haben.
00:20:40: Also da muss man dann auch mal schauen, dass man vom Anfragenstelle vielleicht
00:20:44: einmal ein Foto her kriegt, dass man ein Vergleichsfoto hat.
00:20:47: Aber das heißt dann, gerade bei Fotos, man muss natürlich Fotos durchschauen.
00:20:51: Und das ist halt auch ein zeitlicher Aufwand auch.
00:20:55: Tobias: Was ich auch noch ansprechen wollte, ich... mir ist es bekannt, weil du bei uns ja im Archiv
00:21:01: öfters auch recherchiert hast oder wahrscheinlich auch noch wirst.
00:21:05: Ihr veröffentlicht es ja manchmal in "Innsbruck informiert", so, ich weiß gar nicht, was
00:21:10: war denn der letzte Beitrag?
00:21:12: Ehm.
00:21:13: Lass mich überlegen. Ernst: Was war der Letzte?
00:21:14: Schauen wir mal..
00:21:15: Deswegen denke ich mir. Ernst: Warte, ich stehe gerade auf der Leitung. [Tobias lacht]
00:21:18: Ernst: Ah, der Samaritarinnen Chor genau.
00:21:20: Tobias: Ah ja. Ernst: Samaritarinnen Chor, eine ganz spannende Geschichte.
00:21:24: Also Frauen und Frauenrollen in der Geschichte, der Roten Kreuzes in Innsbruck und Tirol.
00:21:30: Tobias: Nein, ich wollte das jetzt eigentlich aus dem Grund auch erwähnen, dass man sieht, es ist nicht
00:21:35: nur intern die Arbeit, sondern es wird auch noch extern die Archivarbeit getragen.
00:21:40: Das finde ich immer wichtiger zum hervorbringen.
00:21:42: Und vielleicht macht es jetzt bei manche Hörerinnen und Hörer bei uns so an, ah, stimmt, da habe
00:21:47: ich ja schon mal was gelesen in "Innsbruck informiert". [lacht]
00:21:49: Ernst: Das ist ja so ein bisschen ein gang in die Öffentlichkeit, den ich so 2015/2016 betrieben
00:21:56: habe.
00:21:57: 2016 ist das Wiki angelaufen.
00:21:59: Das war schon gezielt, dass ich ein bisschen was hinaustragen wollte.
00:22:03: Und gerade jetzt zum Beispiel beim historischen Wiki ist es eben so, dass mir an dem Konzept
00:22:08: vom Wiki sehr gut gefallen hat, dass man da alles mit allem verknüpfen kann, drin gell.
00:22:12: Also man kann dann die verschiedenen Seiten untereinander verlinken und das hat mir bei dem
00:22:17: Konzept richtig gut gefallen.
00:22:18: Man kann relativ schnell, relativ leicht auch etwas hineinstellen, als wenn man da jetzt eine
00:22:23: sehr starre Webseitenstruktur hätte.
00:22:26: Tobias: Kannst du da, bei der... bei diesem Wiki auf, also, das ist ja auch natürlich ein administrativer Auffand.
00:22:32: Kannst du da auf Ressourcen von der Rettung zurückgreifen.
00:22:35: Wird dir da da etwas zur Verfügung gestellt an Ressourcen über die Rettung, für technische Sachen
00:22:39: auch?
00:22:40: Ernst: Ja, das läuft über die IT-Abteilung vom Landesverband Tirol.
00:22:43: Also auf welchem Server jetzt ganz genau das weiß ich nicht, aber es ist
00:22:48: innerhalb der IT-Infrastruktur der Rettung Innsbruck, soweit ich weiß, über die IT-Infrastruktur
00:22:54: vom Landesverband Tirol.
00:22:56: Das ist einerseits das Wiki. Andererseits gibt es
00:22:58: das von mir verwendete Archiv-Informations-System.
00:23:00: Also zur Katalogisierung der Achivalien.
00:23:03: Das ist "Access to Memory".
00:23:05: Das läuft ebenfalls auf einem Server beim Landesverband Tirol und wird dort auch technisch gewartet.
00:23:11: Also diese Möglichkeiten habe ich, und natürlich über unsere IT-Abteilung, wir haben ja keine eigene
00:23:15: IT-Abteilung, die das dann jeweils in die Wege leitet, was dann zu machen wäre, wenn
00:23:21: da was zu machen wäre.
00:23:22: Manchmal passiert das auch, wo es dann einmal abstürzt oder so, wie das funktioniert.
00:23:28: [lachen] Tobias: Das betrifft uns genauso manchmal. [lachen]
00:23:32: Das ist, glaube ich, universell.
00:23:34: Ernst: Ja, aber da greife ich definitiv auf die Ressourcen zurück, der Rettung Innsbruck.
00:23:39: Tobias: Das ist dann schon fein, dass man eigentlich doch eine große, und das muss man schon,
00:23:42: ich mein, die Rettung ist natürlich auch ein großer Verein.
00:23:44: Sei das jetzt auch wenn sie ja in die einzelnen Bünder ja dann aufgeteilt ist, aber es ist ja doch ein
00:23:48: großer Schirm.
00:23:49: Weil ich jetzt grad das Ansprich das Archiv der Freiwilligen Rettung Innsbruck, ist das einzige Archiv,
00:23:54: was die Rettung in dem Sinn hat oder gibt es in anderen Bundesländern auch ähnliche noch?
00:23:58: Nur aus Interesse jetzt von mir. Ernst: Also da habe ich keinen wahnsinnig guten Überblick, was Tiroler Bezirksstellen betrifft, weiß
00:24:06: ich dass Schwaz da ein bisschen was macht, was das für einen genauen Umfang hat, weiß
00:24:11: ich allerdings nicht, dass es da historisches Material auch in anderen Bezirksstellen geben
00:24:17: wird, ohne dass man da einen wirklichen Archivbetrieb hat.
00:24:20: Also davon gehe ich aus und da bin ich mir sicher, dass das so ist, was andere Landesverbände
00:24:26: betrifft, da weiß ich, dass das in Kärnten etwas gibt.
00:24:29: Salzburg, die haben auch ein Rot-Kreuz-Museum in Salzburg.
00:24:33: Wien, Rotes-Kreuz weiß ich jetzt gar nicht.
00:24:37: Die Wiener Rettung hat sowas, also die Wiener Berufsrettung.
00:24:40: Die haben auch ein Rettungsmuseum in der Rettungsstation in Hernals, dann in Vorarlberg in Frastanz,
00:24:50: glaube ich, gibt es ein Rettungsmuseum.
00:24:52: Also es gibt da schon, in wie fern, die jetzt da ein Archiv als Backup Einrichtung
00:24:59: oder so haben, das enzieht sich jetzt meiner Kenntnis, aber da, aber es gibt schon... Tobias: Überregional
00:25:05: Bestrebungen da zu sammeln, scheint es.
00:25:07: Ernst: Ja, also es ist offensichtlich irgendwie. [lachen]
00:25:09: Wie gut die dann aufgestellt sind oder so.
00:25:13: Tobias: Wollen wir auch gar nicht urteilen. Ernst: Das weiß ich jetzt nicht genau. Da kann ich jetzt ehrlich schön
00:25:18: wenig dazu sagen.
00:25:19: Tobias: Jetzt haben wir schon ein bisschen auch über Museen gesprochen.
00:25:22: Ich habe auf der Wiki-Seite gesehen, dass es Bestrebungen gibt, ein Rot-Kreuz-Museum
00:25:28: Innsbruck zu eröffnen oder zu planen.
00:25:32: Kannst du uns da ein bisschen was erzählen wie, nur grob, wie da der derzeitige Stand ist oder wie da die
00:25:40: Überlegungen sind?
00:25:41: Ernst: Naja, solche Ideen, dass man etwas ausstellt, die hat man ja dann gleich einmal, wenn man da natürlich
00:25:47: entsprechend Gegenstände hat, wo man über die man etwas nach außen kommunizieren kann
00:25:52: über die Geschichte.
00:25:53: Weiß gar nicht wann da die ersten Ideen gekommen sind, aber, wohl das ist ein Projekt, mit
00:25:59: dem ich eigentlich jetzt selber schon seit 2013 so ein bisschen schwanger gehe.
00:26:04: Der aktuelle Stand ist, es wird ja einen Neubau der Rettungswache geben. Wir sind jetzt gerade bei
00:26:10: Umzugsplanungen in Ausweichquartiere.
00:26:12: Aktueller Stand ist allerdings, dass man eigentlich einen solidären Standort für
00:26:17: so ein Museum suchen.
00:26:19: Ich kann jetzt insofern noch nicht so wahnsinnig viele dazu sagen, weil das alles im Moment
00:26:25: Tobias: In der Schwebe hängt. Ernst: In der Such- und Planungsphase ist.
00:26:28: Sich dinge auch sehr schnell auch wieder ändern, also alles was wir jetzt sagen könnte in
00:26:33: einer Woche schon wieder absolet sein.
00:26:35: Aber... Tobias: Bzw. wenn die Folge rauskommt, dann ist wahrscheinlich schon wieder alles alter Hut.
00:26:40: Ernst: Genau. Wir sind auf der Suche nach einem Standort, so weit kann man das sagen.
00:26:45: Und wo wir etwas präsentieren ist, wir haben in mehreren Lehrsälen 4 Vitrinen stehen,
00:26:51: in denen wir Gegenstände kontextualisiert präsentieren.
00:26:55: Tobias: Wo stehen diese Vitrinen noch einmal, entschuldigung?
00:26:57: Ernst: In Lehrsälen bei uns.
00:26:58: Tobias: Ah, in der Rettung, in der Wache.
00:26:59: Ernst: Ja genau. Die sind extra so konzipiert worden, dass es immer so autonome Informationskästen
00:27:06: sind, wo man, wo man einerseits die Vitrine hat, dann gleich dazu hinten eine
00:27:10: Texttafel drauf und das Ganze auch noch rollbar ist.
00:27:13: Weil in so einem Lehrsaal [lacht] einer Rettungswache, da finden natürlich auch Übungen statt.
00:27:21: Und da muss man dann manchmal diese Vitrinen auch verrücken, eventuell einmal in einer
00:27:25: anderen Lehrsaal verfrachten und so weiter.
00:27:28: Wenn sie einem Platz wegnehmen, also das ist extra so konzipiert worden, dass das Ganze
00:27:33: sehr flexibel einsetzbar ist.
00:27:35: Tobias: Ist dieser Lehrsaal öffentlich zugänglich?
00:27:37: Ernst: Es sind mehrere Lehrsäle.
00:27:39: Tobias: Sind die öffentlich zugänglich?
00:27:41: Also, wenn ich jetzt vorbeispazieren würde an der Rettungswache?
00:27:44: Ernst: Also so beim Vorbeispazieren nicht, aber es kommen Leute von außerhalb hinein, wenn
00:27:49: wir bei ersten Hilfe-Kursen zum Beispiel, weil wir bieten erste Hilfe-Kurse an
00:27:52: für die Führerscheinkurse, aber auch so in verschiedensten Varianten.
00:27:57: Also da gibt es ganze Reihe von Kursen für die Bevölkerung.
00:28:00: Auch da kommen dann natürlich auch Leute von außen hinein und ansonsten natürlich die
00:28:05: internen Schulungen und Veranstaltungen.
00:28:07: Tobias: Beziehungsweise das Wiki dient ja, in dem Sinne als derzeitiges Museum.
00:28:12: Ernst: Ja, ganz genau.
00:28:13: Also in diesem Wiki gibt es ja auch ein Online-Museum, wo ich in unregelmäßigen Abständen, Engstände
00:28:19: oder auch andere Archivalienfotos präsentiere.
00:28:23: Leider sehr hoher Recherche-Aufwand, sodass ich das jetzt [lacht] ein bisschen zurückstellen musste.
00:28:30: Aber es wird sicherlich wieder etwas kommen, jetzt der letzte Gegenstand, war glaube ich
00:28:34: von September 2022, aber es wird wieder etwas kommen. [beide lachen]
00:28:39: Tobias: Gibt es ja zumindest Hoffnung. Ernst: Gibt es einen Unfangreichen historischen Abschnitt, wo man dann halt auch entsprechende Informationen
00:28:46: kriegt, wo ich versuche, die Schwebe zu erhalten zwischen noch einer halbwegs guten Lesbarkeit
00:28:51: und Zugänglichkeit und dann doch hinreichend detaillierte Informationen.
00:28:55: Tobias: Was ich jetzt am Anfang noch vergessen habe zu fragen, wie viele Räumlichkeiten hast
00:29:01: du derzeit zur Verfügung oder wie, dass man sich ein bisschen vorstellen kann, wie welchen
00:29:06: Ausmaß, welche Größe, dein Archiv oder nicht dein Archiv, [lachend] muss ich aufpassen, sondern
00:29:10: das Archiv natürlich der Freiwilligen Rettung Innsbruck hat.
00:29:13: Ernsz: Ja, also aktuell gibt es zwei Depots.
00:29:16: Das eine ist in einem ehemaligen Zivilschutzraum, das sind wir 2013 glaube ich hinuntergezogen,
00:29:23: ursprünglich war das Archiv in einem Hinterzimmer von der Buchhaltung untergebracht.
00:29:27: Und durch Zunehmende Archiv-Eingänge ist es halt einfach zu klein geworden, hat
00:29:32: dann nach einem anderen Raum gesucht.
00:29:34: Man ist dann auf diesen Zivilschutzraum gekommen und seit 2018 oder 2019 gibt es einen
00:29:41: zweiten Raum, der durch die Teilungen einer ehemaligen Kegelbahn entstanden ist.
00:29:46: Es gab bei uns im Keller gab es eine Kegelbahn.
00:29:48: Tobias: Die gibt es nicht mehr?
00:29:50: Ernst: Die gibt es nicht mehr. Tobias: Ach schade. Ernst: Die gibt es nicht mehr, die ist in zwei Räume geteilt worden und der eine Raum ist jetzt
00:29:56: ein Mannschaftsraum für die Mitglieder und der andere Raum steht dem Archiv zur Verfügung
00:30:02: und da hätte eigentlich so ein kleiner archivarischer Austellungsbereich auch in einem Teil dieses Bereichs,
00:30:09: der dem Archiv zur Verfügung stehen soll.
00:30:11: Das ist dann leider wegen eines Einbruchs von Feuchtigkeit auf Eis gelegt worden. [lacht]
00:30:17: Tobias: Gibt es dann.. Also bist du derzeit mit deiner Größe schon wieder am Limit oder? Ernst: Ja! Tobias: Ja. Und gibt es Potenzial, dass auch
00:30:25: da die Archivräumlichkeiten wachsen mit vielleicht einer neuen Wache?
00:30:29: Ernst: Ja. Also es ist geplant in einer neuen Wache, dass da entsprechende Archivdepots, wo dann auch
00:30:36: die entsprechenden klimatischen Bedingungen für die Lagerung entstehen sollen und wir
00:30:41: werden ja innerhalb dieses Jahres auch in einem Ausweichquartier übersiedeln müssen wegen
00:30:46: des projektierten Neubaus, der seinen Abriss auch der Wache mitbringen wird und in diesem Ausweichquartier
00:30:53: wird dann auch ein bisschen mehr Platz zur Verfügung stehen, als es jetzt der Fall ist.
00:30:57: Man versucht es halt dann alles doch ein bisschen zu schlichten. [lachen]
00:31:00: [lachend] Dass halt doch irgendwie irgendwie noch geht.
00:31:04: Tobias: Ernst, gibt es von deiner Seite irgendwas, was du gerne anbringen möchtest oder unseren
00:31:08: Hörerinnen und Hörern mitgeben möchtest über die Rettung oder das Rettungsarchiv.
00:31:13: Haben wir irgendwas ausgelassen, was wichtig ist?
00:31:16: Ernst: Im Großen und Ganzen glaube ich, haben wir das Wichtigste eigentlich besprochen.
00:31:22: Ja, vielleicht in Anschluss, dies ist ein sehr spezifischer Aufruf noch einmal, in Anschluss
00:31:28: auf meinen letzten Beitrag in "Innsbruck informiert" über [den] Samariterinnen Chor.
00:31:33: Vielleicht kann man kurz dazu was sagen, worum... Tobias: Wir können gerne auf diesen Beitrag eingehen, wenn du magst.
00:31:38: Ernst: Eben ist ist... Es ist wirklich eine Sensation. Es ist im Jahr 1934 von der damaligen Vizepräsidentin des Landesvereines
00:31:48: vom Roten Kreuz für Tirol, wie es damals geheissen hat, ein Kurs für weibliche Samariter,
00:31:55: wie es geheißen, Samariter, altartümmliche Bezeichnung für den Sanitäter oder für den Ersten Helfer,
00:32:00: initiiert worden, der hat im Juli [19]34 begonnen. Es hat ein ganz starkes Interesse gegeben,
00:32:05: an Frauen an diesem Kurs teilzunehmen. Man hat die Teilnehmerzahl dann auf 50 beschränken müssen.
00:32:11: Und sein tut es so, dass man leider doch sehr wenig weiß über dieses Samariterinnen Chor,
00:32:20: das sich dann gebildet hat. Und das also bei großen Veranstaltungen, bei Ambulanzen,
00:32:27: bei Übungen und so weiter, dann auch mitgemacht hat. Es gibt immer wieder auch Zeitungsberichte
00:32:32: von Damen, die diese Ausbildung dann auch gemacht haben, wenn sie als Erstehelferinnen
00:32:37: irgendwo interveniert haben, privat und so weiter. Wenn also irgendjemand aus der Bevölkerung
00:32:44: weiß, dass irgendeine Vorfahrin von ihm möglicherweise Teil dieses Samariterinnen Chors gewesen ist
00:32:52: und da möglicherweise vielleicht Fotos oder irgendwelches anderes Material hat,
00:32:57: dass damit irgendwie in Verbindung steht, wäre ich sehr, sehr dankbar, wenn er sich bei uns
00:33:02: beim Archiv melden könnte. Ich würde gerade in diesem Bereich sehr, sehr gerne weiter recherchieren können.
00:33:09: Tobias: Ich glaube, da können wir generell den Aufruf starten nochmal, wenn jemand zu Hause von der
00:33:14: Verwandtschaft, von Bekanntschaft, Fotos eben oder sonstige Dinge, was in Verbindung mit der Rettung stehen
00:33:20: oder mit dem Rotem Kreuz, gerne einfach beim Ernst melden. Ich werde wie gesagt die Infos verlinken
00:33:27: in den Show Notes und damit danke ich Ernst. Danke für deine Zeit nochmal und hoffen wir,
00:33:35: dass es Rückmeldungen gibt, oder?
00:33:37: Ernst: Hoffen wir das ist das Beste, ja. [beide lachen] Ich sage ganz herzlichen Danek Tobi.
00:33:40: [Outro-Musik]
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