Die Leiden der jungen Archivar*in

Shownotes

In dieser Folge spreche ich ein weiteres Mal mit Lukas Morscher, dem Leiter des Referats Stadtarchiv/Stadtmuseum. Nachdem wir in der vorigen Folge über das Stadtarchiv selbst gesprochen haben, sprechen wir nun über alltägliche Aufgaben einer Archivar*in. Dazu zählen unter anderem die Bearbeitung von Anfragen, die Erschließung von Archivgut oder auch das Verfassen von Beiträgen. Lukas gibt uns zusätzlich Einblicke in seine zahlreichen Tätigkeiten und beschreibt, wie seine Anfänge im Archiv aussahen und sich das Referat über die Jahre entwickelt hat.

Rückmeldungen, Wünsche oder Anregungen zu den einzelnen Folgen können gerne per E-Mail an podcast@innsbruck.gv.at geschickt werden.

Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck finden Sie im Web unter diesem Link.

Wollen Sie von zu Hause oder unterwegs eine Entdeckungsreise durch Innsbruck machen, dann sollten Sie unseren Bilder-Blog Innsbruck erinnert sich besuchen, wo täglich vier neue Beiträge veröffentlicht werden. Es lohnt sich!

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zur zweiten Folge von Archivwürdig, dem Podcast des

00:00:18: Innsbruckers Stadtarchivs. In unserer heutigen Folge spreche ich ein weiteres Mal mit Lukas

00:00:22: Moschher, dem Leiter des Referats Stadtarchiv/Stadtmuseum. Nachdem wir in der vorigen Folge über

00:00:27: das Stadtarchiv selbst gesprochen haben, sprechen wir nun über alltägliche Aufgaben

00:00:31: einer Archivarin bzw. eines Archivars. Dazu zählen unter anderem die Bearbeitung von Anfragen,

00:00:36: die Erschließung von Archivgut oder auch das Verfassen von Beiträgen. Lukas gibt uns zusätzlich

00:00:41: Einblicke in seine zahlreichen Tätigkeiten und beschreibt, wie seine Anfänge im Archiv

00:00:46: auszahlen und sich das Referat über die Jahre entwickelt hat. Da ist alles und noch mehr erwartet

00:00:51: euch und damit ab in die Folge. Lukas, danke, dass du dir bereit erklärt hast, eine Folge

00:00:58: mit mir zu machen. Wir haben in einer ersten Folge ja in weiten Teilen das Archiv selbst

00:01:06: abdeckt, was mein Archiv findet, was eh schon ein bisschen vorgegriffen war, was die Arbeiten

00:01:12: sind in einem Archiv oder in unserem Archiv. Vielleicht, dass wir jetzt ein bisschen wirklich

00:01:17: auf so Arbeitsschritte noch mal im Detail eingehen, wobei sie ja unsere zwei Arbeitsalltage-Ego

00:01:26: wahrscheinlich sehr gut unterscheiden, weil du in der leitenden Funktion natürlich ganz

00:01:31: andere, sagen wir mal, in ganz anderen Arbeitskreisen nur schwebst, dass wir der ordinaire

00:01:39: Archivbüchling, der ich bin. Ja, schweben, schweben, schweben. Da kann ich ja so eine

00:01:47: sanfte Lächelung nicht. Nein, es ist natürlich klar, dass viel Verwaltungsarbeit ist. Ich

00:01:53: glaube, das können wir gleich schon von weg. Also ich glaube, interne Anfragen ist, denke

00:01:57: ich, doch das Schutz ziemlich von dem, was wir tagtäglich bearbeiten, doch würde ich

00:02:03: sagen, als häufigste. Das meiste ist glaube ich schwierig zum sagen, aber immer. Also

00:02:10: ich glaube, dass die magistratsinterne Anfragen zäunmäßig relativ viele sind, also vor allem

00:02:16: Bereich Bau, Bereich Soziales, Liegenschaften und so weiter, da kommt doch einiges zusammen.

00:02:24: Aber meistens sind das, der, der es kann, kann die Arbeiten ausheben und das ist ein relativ

00:02:31: linearer Prozess, was jetzt vielleicht bei den Jugendamtsakten eher zu einer Wissenschaft

00:02:38: geworden ist. Aber ansonsten ist es relativ gerade. Anfragen, ich weiß nicht über einen

00:02:45: Künstler, der im 17. Jahrhundert in Innsbruck gewesen ist, das sind nicht so erzollenmäßig,

00:02:51: nicht so viele, aber dafür ist es natürlich die Dauer, die man braucht für die Beantwortung

00:02:55: wesentlich höher. Es, ich glaube, es teilt sich auf, was es ja auch ganz angenehm

00:03:01: macht. Das Beantworten von Anfragen ist ein Teil, aber natürlich auch neu eintreffen,

00:03:09: das Material zu sichten oder angeboten zu schauen. Also ein Teil des Reizes, dieses Berufs, ist

00:03:17: ja auch der unendliche Versettenreichtum, ob es jetzt irgendein Hinweis ist, dass in

00:03:25: irgendeiner Aktion was interessantes ist, selber komme ich gar nicht dazu. Also im Dienst

00:03:30: sowieso nicht eine Aktionskataloge anzuschauen. Die haben ja regelmäßig zugeschickt,

00:03:36: ja ja. Aber Gott sei Dank haben wir ja auch Sympathisanten, die einfach sagen,

00:03:41: hast du schon das gesehen, hast du schon jenes gesehen, das hilft auch. Aber auch wenn jemand

00:03:47: entweder was in Fotosammlung vorbeibringt vom Opa, der verstorben ist oder auch einmal was verkaufen

00:03:55: will, diese Sachen zu sichten, sind sehr reizvoll, ist aber natürlich auch sehr verantwortungsvoll.

00:04:02: Man gibt das Geld des Steuerzahlers aus, will aber auf den anderen Seiten den, der da vielleicht

00:04:09: nichts wissen kommt, auch nicht schlecht behandeln. Das ist dann immer eine Abwägung, aber meistens

00:04:16: kommt man dann auch auf den Grünen zu weit. Also wenn jemand schon mit falschen Vorstellungen

00:04:25: kommt und dann muss ich es halt wieder mitnehmen, das kommt ganz selten aber doch auch vor.

00:04:31: Aber dieser Teil ist sicher, was auch viel Erfahrung braucht. In einem Studium habe ich

00:04:39: zehn Jahre im Handelgearbeit, im Kunst- und Antiquitäten- und Antiquariatshandel gearbeitet.

00:04:45: Ich kenne da alle Fassetten von Menschen, die Sachen verkaufen wollen. Und ja, da muss man

00:04:52: halt einfach fair Menschen gegenüber sein, vor allem auch den Steuerzahler gegenüber.

00:04:57: Dann würde ich sagen, nehmen wir mal die Fassettenleitungen vorher, jetzt übernehmen

00:05:03: wir, lass mal ein Fotoalbum sein, übernehmen wir oder kaufen wir, je nachdem ein Fotoalbum

00:05:10: von einer Privatperson, einem Aktionshaus ist jetzt in dem Fall nicht extra tragisch,

00:05:15: sondern man schaut dann im freien Teil. Wir haben das jetzt da, das heißt, wir gehen

00:05:24: jetzt in die Bearbeitung. Das ist ja immer das große Thema Provenenz. Es ist immer

00:05:31: abzuklären, das ist natürlich in Zeiten von einem Herzen und in die Medien bei den großen

00:05:35: Sachen mit Malereien aus den Nazi gestohlenen Sachen. Das ist jetzt bei uns eher weniger

00:05:41: vorgehe, oder wie ist das nochmal, ein vorbekanter Name. Mir ist keiner bewusst jetzt. Das heißt,

00:05:47: wir haben jetzt das Fotoalbum da und wir gehen jetzt in die Arbeit, werden es wahrscheinlich

00:05:52: entweder gleich in einem ersten Schritt versuchen zu digitalisieren, wenn es möglich ist. Ich

00:05:56: würde einen Schritt vorher anfangen. Also wir haben es übernommen, weil es in Innsbruck

00:06:01: bezog hat. Das stimmt. Das ist, ich sage mal, der erste Schritt. Entweder die Menschen

00:06:06: sind in Innsbruck, aus Innsbruck bedeutende oder weniger bedeutende oder die Motive sind,

00:06:13: in irgendeiner Verbindung mit Innsbruck kann auch sein, zum Beispiel mit Universität oder so was

00:06:18: sind. Das ist einmal der eine Teil der Geschichte. Der andere Teil der Geschichte ist je so kleine

00:06:25: ein Fotoalbum, wo es um geringe Stückzahlen geht, werden wir wahrscheinlich selber digitalisieren.

00:06:31: Größere Sammlungen werden bei vertrauenswürdigen Digitalisierungspartnern auswärts digitalisiert.

00:06:39: Wobei das, wie gesagt, nicht immer, also das kann ja im Gleichschritt gehen, dann die Digitalisierung

00:06:45: geht ja manchmal entweder im Fotoausdienst oder erst im Nachhinein ist das kein Wert darauf,

00:06:49: wo wie das kommt. Das kommt darauf an, aber man strebt an, irgendwann ein Digitalisat vorliegen

00:06:54: zu haben, die dann je nach Zahl automatisiert oder nicht ins System eingespielt werden. Aber

00:07:00: besprochen, beschrieben und recherchiert werden müssen. Also wenn sie jetzt, keine Ahnung,

00:07:09: Viktor Franz Hess ist, dann muss man da auch die Lebensdaten raussuchen oder solche Dinge.

00:07:14: Und da ist halt dann auch immer die Frage, wie sehr geht man bei einer Beschreibung ins Detail?

00:07:20: Wie viel Recherch auftritt man oder wie viel schreibt man, dass das Objekt auffindbar ist,

00:07:29: wenn jemand zu Viktor Franz Hess recherchiert. Das ist eine schwierige Gradwanderung, wenn man sich

00:07:37: ein Foto vorstellt beispielsweise vom Landhausplatz. Da habe ich, wenn ich jetzt vom Casino weg oder

00:07:48: vom Hochhaus weg auf dem Landhausplatz schaue, habe ich das Landhaus drauf, die Divac drauf,

00:07:55: eine zahlreiche Gebäude drauf. Vielleicht noch Stiegeln nebenbei. Zum Beispiel den Denkmäler

00:08:03: drauf, das Freiheitsdenkmal drauf, die Straßend, also die William Greilstraße und Salonerstraße

00:08:10: vielleicht noch ein historischer Autos. Dann kommen die historischen Autos, historische Kleider,

00:08:16: Kleidungen, Werbungen auf Hausversagen oder Ähnliches, vielleicht Ur-Lit-Fasseile mit Plakaten.

00:08:23: Vielleicht ist es gerade in der Feierlichkeit, deswegen die Musik, die Schützen, die Landjugenden,

00:08:29: wie sie alle hassen. Und dann ist noch die Frage, von wo im Hochhaus ist die Aufnahme

00:08:35: fotografiert worden, vom Hochhaus-Kaffe, unsereite. Und dann hat man noch im Hintergrund die Nordkette

00:08:43: mit allen möglichen und unmöglichen Möglichkeiten, die man da noch sieht. Und jetzt haben wir noch

00:08:53: keine Besonderheiten. Das heißt, in relativ banales Foto von Meeres 1955, Böte, so viele

00:09:01: Ansatzpunkte, die beschreibungswürdig sein können, dass man da auch wahrscheinlich

00:09:10: da recherchieren, um alles zu beschreiben oder eben nicht. Und diese Abwägung zu treffen,

00:09:17: wie weit geht man und wie weit nicht, ist sicher viel mit Erfahrung und auch von der

00:09:24: einzelnen Persönlichkeit. Da eine ist, will eher Masse weiterbringen, da andere lieber

00:09:29: in die Tiefe gehen. Aber das zeigt, dass selbst ein banales Foto schon auch sehr, sehr viel

00:09:36: Arbeit machen kann. Und ja, das muss man halt schauen, dass man das in einem vernünftigen

00:09:42: Maß behält. Genau. Und dann ist noch, selbst wenn das bearbeitet beschrieben, digitalisiert

00:09:49: ist, dann ist es dadurch für die Verwahrung, muss das ja nochmal meils...

00:09:54: Schriftet und ungebaggt werden. Es geht nach dem Album, das ich vom Album krege.

00:09:58: Album muss man schauen, aber im Idealfall sagen, was man sagt.

00:10:02: Man muss es noch ins eurifreie Salchai-Gebuch für das Papier eingeschlagen werden und beschriftet

00:10:07: werden und dann fachgerecht in eine Schachtel versenkt werden.

00:10:11: Genau. Und mit des quasi und an richtigen Ort.

00:10:14: Am richtigen Ort.

00:10:15: Am vorgesehenen Ort.

00:10:17: Ja. Und natürlich, das ist ja auch immer eine Diskussion, die Arbeit mit bloßen Händen,

00:10:24: mit Stoffhandschuhen oder mit Kunststoffhandschuhen. Da gibt es natürlich auch Orgaben oder Empfehlungen

00:10:31: von Verbänden, die sich natürlich auch immer wieder ändern. Lange Zeit hat man Baumwollhandschuhe

00:10:39: verwendet, bis man draufkommt, ist, dass man sozusagen ein, zum Beispiel mit Bildsporen

00:10:46: obedecktes Objekt angegriffen hat und dann ein anderes, dann stempelt man sozusagen die

00:10:52: Bildsporen auf die neuen Objekte. Ich glaube, man muss da schon auch eine lebensneue Lösung

00:10:59: anstreben und nicht verlaut auch Angst sich zu doden fürchten.

00:11:03: Ja, und vor allem, man muss ja, weil du ja vorher gesprochen hast, wie detailreich.

00:11:08: Weil es hängt natürlich auch das Leben auch von dem, bei Fotoalben ist es klar, die

00:11:12: einzelnen Fotos wie weit im Detail, aber gerade bei größeren Akten bestehend ist nicht

00:11:16: eine Hadefrage. Wo kann man, wo sind die wichtigen Sachen, was man sich hier raus schreibt, alles

00:11:20: geht nicht. Also das erliste ja eigentlich auch fast noch nicht. Also so wie Zeit hast

00:11:25: ich eigentlich für die Einsicht der Akten schon brauchen, würde es dabei, das ist ja

00:11:31: drei Fache so lang wird, dann nochmal wachen und das verzeichnen. Und das ist nur noch immer,

00:11:36: wir haben ja nicht, ich weiß gar nicht, was sind wir jetzt insgesamt für Archivtätigkeit

00:11:41: auch zu was. Und davon ja auch nicht alle Vollzeit. Das heißt, irgendwann muss man halt dann

00:11:46: überlegen, wo ist es?

00:11:48: Das ist eine Frage des Grenzen. Da muss man einfach sagen, was geht und was macht Sinn

00:11:54: und was macht keinen Sinn. Und das ist auch natürlich Erfahrung und das ist auch wichtig,

00:12:02: Objekte so zu beschreiben, dass sie auch in ihrer Aussagekraft wiedergegeben werden.

00:12:08: Nur wenn ich jetzt zum Beispiel ein simples Straßenschild denke, also Wilhelm Greilstraße,

00:12:19: dann könnte man da schon wieder, was ja auch oft der Tierenshilfen sind, sind das jetzt

00:12:25: die Weiß auf Weinrot, wie wir sie jetzt haben. Davor war das Dunkelbraun auf Creme,

00:12:32: davor war es mal schwarz auf Weiß und so weiter. Also mit diesen Dingen, wenn man weiß

00:12:39: von wann bis wann das war, kann man natürlich auch Fotos sehr gut datieren und das sind

00:12:44: halt dann die kleinen Tricks und Werkzeuge, die wir bereit haben, die uns auch schnell

00:12:53: helfen, ein Foto schneller zu datieren, wie es vielleicht alleine tut. Aber das ist

00:12:59: alles sehr viel Erfahrung und ja, aber das ist auch das Spannende, dass man auch im

00:13:05: Zuge der Recherche jeden Tag was dazu lernt.

00:13:08: Ja, anders geht es zum Beispiel, weil da die Baustufen in der Stadt. Ist die Brücke schon

00:13:12: da, ist die Straßens schon da oder ist das Detail schon da zum Beispiel oder ist die Sonne

00:13:16: da?

00:13:17: Ja, aber da gibt es ja auch wieder ganz besondere Heimdücken. Du kennst das ja nicht mehr,

00:13:22: aber ältere Leute kennen das ja noch. Das hat am Bahnhofsvorplatz so einen Fahrrad-Silo

00:13:29: gegeben. Da war es so, ich weiß nicht, 10, 12 Meter hoch und da haben wir eben die

00:13:34: untenste Fahrrad rein geschoben und das hat sich dann in einer Kiste da in diesem Silo

00:13:38: gelagert und irgendwann ist es wieder rausgekommen.

00:13:41: Das richtig hat das getan.

00:13:43: Das weiß ich nicht. Aber das ist etwas ganz Heimdückisches, weil dieses Bauwerk hat es

00:13:50: jetzt 8 Jahre gegeben oder 10. Also es gibt auch selten aber doch Bauwerke, die kommen

00:13:58: und wieder gehen ohne Spuren zu hinterlassen. Oder auch an gleicher Stelle, wie der Bahnhof

00:14:04: rein gebaut wurde, hat sich einmal den roten Platz gegeben. Das hat sehr viel Geld gekostet,

00:14:10: den Asphalt rot einzufärben.

00:14:12: Echt?

00:14:13: Ja, das hat unendlich gut gekostet.

00:14:15: Wie ist das denn roten?

00:14:17: Aber er ist nicht rot.

00:14:18: Er war rot. Er hat sich aber lustig weiß, weil das so schnell von den Autoreifenabrieb

00:14:24: bedeckt war, er hat sich da rote Platz nie durchgesetzt als Name. Aber da gab es schon,

00:14:32: das ist 20 Jahre her, da gab es schon Geldvernichtungen zum Teil, die echt beeindruckend waren.

00:14:40: Interessant. Das ist mal komplett neu mit dem roten Platz verbunden.

00:14:44: Aber eben das Spannende, es gibt also nicht nur Abwahn, sondern Vormwahn bis Wahn gibt's

00:14:49: auch.

00:14:50: Etwas, was wir, was mich immer einfällt und ich auch gerne sage, wenn ich über meine

00:14:56: Tätigkeit oder was ich da so mache, was oft und meist nicht jeden Tag da vorher aber

00:15:02: doch immer wieder vorkommt, ist so körperlich anstrengend zu gehen, die Archie vorwärts

00:15:07: hängen können. Da werden jetzt vielleicht mancher daran schmunzeln, aber allein wenn

00:15:10: wir jetzt sagen, du warst das auswendig, die Zahlen, wie viele Tonnen Papier haben wir

00:15:15: in die Feldstraße bringen lassen?

00:15:17: Also in die Feldstraße sind 170 Tonnen Papier und 30 Tonnen anderer Objekte transferiert

00:15:26: worden. Inzwischen würde ich schätzen, dass noch einmal fünf Tonnen Papier dazugekommen

00:15:32: sind.

00:15:33: Ja, und die müssen ja, also es ist ja nicht so, dass die müssen, die Lieferung daher

00:15:37: ist es mit LQ und zwei Tonnen da, aber die müssen ja auch umgeräumt sein.

00:15:41: Und das ist dann die...

00:15:43: Das war ja gerade eine Benützerin da, die hat es ein paar Schachteln gebraucht.

00:15:47: Ja, natürlich. Wobei der große Segen in der Feldstraße ist ja aus meiner Sicht, dass

00:15:53: man nicht mehr in Einzelschachteln rechnet zu meinen Paletten.

00:15:58: Ja.

00:15:59: Und das macht natürlich für einen einzelnen Menschen den Transport von größeren Gewichten

00:16:06: zu einem Kinderspiel, hätte ich auch nie gedacht, dass ihr mal, mein Brot zum Teil

00:16:13: als Palettenfahrender, führender Mensch verbringen verdienen werde. Also ich war ungewohnt, aber

00:16:21: das ist ganz, ganz segensreich und ich bin sehr, sehr froh und dankbar, dass wir das

00:16:28: Vertrauen nachbekommen haben, die Feldstraße übernehmen und adaptieren zu können, dass

00:16:35: wir in einem sehr bescheidenen Maus machten.

00:16:37: Aber...

00:16:38: Das ist als Arbeitsplatz einfach fein, weil es ist groß, du kannst... also du hast Platz

00:16:45: einfach, das ist das.

00:16:46: Ja.

00:16:47: Also in der Bordgasse einfach...

00:16:48: Auch Tische, die zehn Meter lang sind, wo man mal Dinge auflegen kann, um sie zu sortieren

00:16:53: und dann wieder zusammenführen kann. Allein das wäre in der Bordgasse denkunmöglich.

00:16:58: Oder der Raum mit den ganzen Plänen. Wir haben ja im Raum, weiß ich nicht, was sind

00:17:04: jetzt acht Planschränke, plus vier kommen dazu, glaube ich, nehmen alle Platz ein in

00:17:09: der Bordgasse unmöglich, irgendwo an Platz für das zu finden, man vielleicht im Keller,

00:17:13: vielleicht, wenn überhaupt.

00:17:15: Im Keller nehmen wir ihn ja.

00:17:17: Das nächste Problem aber ja.

00:17:19: Und das war einfach das ganze schon.

00:17:22: Auch die Lagerung natürlich irgendwo.

00:17:24: Ja.

00:17:25: Mein Feldstraße ist jetzt nicht gerade ein Ort, der jetzt wahnsinnig repräsentativ ist,

00:17:31: kann man jetzt so wirklich nicht sagen, aber es geht ja nicht um Repräsentativität, sondern

00:17:36: es geht einfach darum, dass man Platz hat.

00:17:37: Und dafür ist das ein hervorragendes Objekt.

00:17:42: Aber natürlich, und davon sind wir ja ausgegangen, es ist ein ganz anderes Arbeiten in der Bordgasse,

00:17:47: ein Feldstraße wie in der Bordgasse.

00:17:49: Und ich bin jede Woche einen Tag fix heraus und ich genieße den Tag, weil ich auch manchmal

00:17:59: mich frei einfach zu sehen, dass man was weitergebracht hat.

00:18:03: Eben Schachteln einmal umzureimeln oder so.

00:18:06: Das macht schon auch Spaß oder was zu sortieren und so.

00:18:12: Das ist schon auch ein ganz angenehmer Teil des Arbeiten.

00:18:18: Ja, plus die Brauerei, die Merkgeschoße ist angegernascht.

00:18:21: Das ist nur gehofflich.

00:18:24: Ich war seit zwei Jahren immer dort.

00:18:27: Doch, ich war mal, da haben wir auch Führung gehabt und waren das.

00:18:33: Das hat sich immer ein Bier trinken können.

00:18:35: Ja, der war ja nur quasi, habe ich ein bisschen verlängert und dann sind wir noch gemeinsam

00:18:39: runter auf eine kühle Limonade.

00:18:43: Ich stehe auf einem gut besten Fuß mit denen, aber irgendwie war es ja ewig nicht dort.

00:18:52: Was wollte du jetzt noch sagen?

00:18:54: Ein anderer Teil des Arbeitsfeldes ist auch, dass man auch Menschen oft berät, was sie

00:19:03: mit Objekten tun können oder sollen.

00:19:06: Sei es konservatorisch, restauratorisch, sei es auch Verkauf oder Nichtverkauf.

00:19:14: Auch solche Dienstleistungen passieren relativ heilfig, von denen man nachher natürlich nichts sieht.

00:19:21: Aber das ist auch, glaube ich, eine wichtige Funktion.

00:19:25: Wenn man also sagt, Vorsicht, das ist jetzt was Wertvolles, das gehört ins Dorotheum oder so was.

00:19:31: Ganz beliebt sind natürlich Wohnungsauflösungen, die, wenn man da ein bisschen schauen kann,

00:19:37: ob noch was für das Archiv dabei ist.

00:19:39: Und wenn man da dann sagen kann, Vorsicht, das sind noch wertvolle Sachen, macht das auch Spaß

00:19:46: und passiert auch immer wieder einmal.

00:19:49: Und die Menschen sind erleichtert, dass Dinge nicht weggeworfen werden, die für uns von Interesse sind.

00:19:57: Das ist also etwas, was wir auch sehr gerne und sehr kurzfristig machen können

00:20:03: und haben da schon die interessantesten Objekte aus den unscheinbarsten Wohnungen herausgetragen.

00:20:11: Ich habe mich an einen Fall, der ist auch schon bald 20 Jahre her, ja, ist ja schon eine kleine, relativ finstere Wohnung.

00:20:20: Haben die Erden gesagt, wir können alles mitnehmen, aber es muss bis Mittag weg sein.

00:20:26: Und das war die Wohnung eines Bühnenbildners vom Landenseater.

00:20:30: Und das sind hunderte Skizzen und Entwürfe, Originalzeichnungen.

00:20:38: Und können man mehrere Jahrzehnte von Bühnenbildern abdecken.

00:20:44: Und ich weiß, das war ein heißes Augusttag und das war einer der schmutzigsten Arbeitstage meines Lebens.

00:20:51: Und das war dann wirklich ein sehr, sehr erfolgreicher Einsatz.

00:20:56: Die Wohnung hat wirklich nicht danach ausgeschaut.

00:20:59: Aber ja, es gibt vieles, was man sich in Innsbruck so nicht erwarten würde.

00:21:06: Ja, neben den klassischen Arbeiten, was wir jetzt schon ein bisschen angreifen,

00:21:10: haben wir natürlich auch in der ersten Folge mit die Publikationen.

00:21:14: Das ist nicht nur das quasi extra. Also wir haben da selber auch für Publikationen auch Schreibarbeit sozusagen zu liefern oder zu machen.

00:21:23: Die Innsbruck-Rinnert ist auch Schreibarbeit.

00:21:26: Innsbruck-Rinnert plus dann haben wir die Innsbruck informiert.

00:21:29: Jetzt, was ja heuer wieder die ...

00:21:32: Jetzt ab Februar wieder zu uns kommt.

00:21:34: Genau, und die historischen ...

00:21:36: Die Denkmal-Tafeln und die Straßennamen-Tafeln.

00:21:39: Aber da gibt es nicht unendlich, aber doch sehr viele so Nebenaufgaben, die bei uns liegen.

00:21:48: Also wir haben den Barzahlpreis an der Universität, den wir gestiftet haben, noch eine Erbschaft.

00:21:54: Und den wir also auch jedes Jahr betreuen zusammen mit der Universität beispielsweise.

00:22:01: Oder wir haben die Gedenkpotenziale, einen Preis für junge Künstler*innen, die NS-Kontext manende Kunstwerke schaffen.

00:22:13: Wir sind natürlich auch für Beratungen bei Straßennamen mit zuständig.

00:22:18: Wir sind also wie vor eine lange Zeit für die Fahnen in der Stadt, zuständig und für das Bühnenvorzeig.

00:22:24: Für die Fahnen?

00:22:25: Für die Fahnen, zum Aussehen.

00:22:27: Bis vor, was, 10 Jahren vielleicht?

00:22:31: Bist du dann durch die Straßennamen und sagt, sie müssen hier eine Fahne hießen.

00:22:35: Und wenn sie diese Fahne nicht hießen, dann gibt es ein Organstrafverfügung.

00:22:40: Aber die blöden Fahnen, bei einem Föhnsturm waren die Fahnen immer gleich kaputt.

00:22:46: Und die müssen wir nachbestellen und woher kriegt man einmal in 30 Jahren in Verwendung stehen,

00:22:54: eine Fahne der Fidgetinseln.

00:22:57: Ja genau, kostet ein Vermögen und braucht man einmal und nie wieder.

00:23:03: Aber wenn halt der Botschafter der Fidgetinseln kommt, dann muss irgendwo eine Fahne her.

00:23:07: Das ist Gott sei Dank erledigt.

00:23:10: Dann bin ich für den Schutz von historischen Kleintenkmälern in der Stadt zuständig.

00:23:14: Das sind auch so, was haben wir jetzt, da sind 200 Kapeln und Bildstöcke.

00:23:20: Dann bin ich allerdings für die Subventionen im kirchlichen Bereich zuständig.

00:23:27: Also für Kirchensanierungen, vor allem und Erweiterungen.

00:23:32: Bist du ja Sachverständiger?

00:23:34: Ich bin Kirchtsachverständiger, aber nicht für die Stadt, sondern als Privatier sozusagen.

00:23:42: Für ein paar Bereiche Kirchtsachverständiger.

00:23:45: Und dann sind halt alle möglichen Dinge natürlich auch für das Goldene Dachli zu machen.

00:23:50: Und was macht man eigentlich noch so den ganzen Tag?

00:23:53: Ausstellungen?

00:23:54: Ausstellungen kommen dazu, was sich eigentlich fast zur Gänze aufgehört hat.

00:23:59: Sind Tagungsteilnahmen, gibt es kaum mehr,

00:24:03: welche ich weiß nicht, wieviel Jahre nie auf der letzten Tagung aus der Albinzbox war.

00:24:08: Ich weiß sicher zehn Jahre her.

00:24:10: Und dann gibt es natürlich so Dinge wie kleine Vorträge in Seniorenhunden.

00:24:17: Und so, das ist ja auch ganz nett abwechselnd reicher.

00:24:20: Beziehungsweise selber die Gestaltung voll.

00:24:23: Buchpräsentationen und so weiter. Ja, und die Abendveranstaltungen, die ja jetzt nach Corona eigentlich da nieder liegen, muss man ehrlich sagen,

00:24:31: weil sich das Publikum ein bisschen verlaufen hat im gesamten Kulturbereich.

00:24:36: Ich war kürzlich bei einer Lesung von zwei Autoren, die durchaus nicht unbekannt sind.

00:24:46: Und wir waren, glaube ich, zu siebt. Als Zuhörer, das tut natürlich sehr, sehr weh, vor allem den Autoren.

00:24:56: Wir kämpfen genauso mit bei Buchpräsentation, dass Publikum ausbleibt.

00:25:02: Veranstaltungen machen wir derzeit auch sehr wenig, genau dieser Befürchtung.

00:25:08: Und ich weiß nicht, ob und wie sich das wieder einspielen wird und wie wir dagegen vorgehen könnten, dass Menschen nicht nur Podcasts werden,

00:25:20: sondern auch vielleicht ins Archiv gehen.

00:25:23: Das war immer ideal für eine Wechselwirkung, dass die, die was die Podcast hören, dann zu uns im Archiv gehen.

00:25:30: Und dann Bücher kaufen.

00:25:31: Und dann Bücher kaufen wir, vielleicht die Ausstellungen anschauen.

00:25:35: Und wiederkommen.

00:25:35: Und wiederkommen. Und wieder hören.

00:25:37: Und das sieht aus wie ein Teufelskreis.

00:25:40: Nein, Engelskreis.

00:25:42: Ich glaube, dass die eher der Teufelskreis hängt.

00:25:48: Ja, was wir mal warten, wenn wir aus dem Unterland kommen.

00:25:52: Oder mich anschauen.

00:25:53: Ja, oder mit dir vollgemacht.

00:25:55: Ja, also das ist eben auch der Reiz dieser ganzen Tätigkeit, dass es eine solche Vielzahl von Sachen sind.

00:26:03: Und die Abwechslung eben, weil ja nicht jeder Arbeitstag gleich ist.

00:26:06: Weil du brauchst nicht was ab die Zürcher.

00:26:07: Nein, es ist gleich.

00:26:08: Es kommen ja, da wird man im politischen Ausschüssen.

00:26:14: Dann ist man ja ein paar Kremien vertreten, ein paar Chiris immer wieder einmal.

00:26:18: Also es gibt so viele verschiedene Tätigkeiten, dass kein Tag ist wie der andere und vollmacht kein Tag wirklich verheersehbar,

00:26:27: was alles, wer als nächster bei der Tür reinkommt.

00:26:31: Ja, weil das ist nicht immer das, es ist so eine Konstante, aber halt eine, dass jemand bei der Tür reinkommt.

00:26:38: Aber was er will, was er braucht, das ist natürlich meistens unverheersehbar.

00:26:44: Und dann kann man ja das kurilsten Anfragen daher machen.

00:26:47: Aber es ist auch wieder ein wirklich interessanter Abwechslung.

00:26:51: Weil selber auch ja natürlich seine Interessen hat, sage ich mal, privat, wie beruflich auch irgendwo.

00:26:57: Und man da ja gerade bricht dann oft mit seinen Interessen und irgendwas anders reinblickt, wo ich da überhaupt auch selber gebe,

00:27:05: ja auf dem Zurich keine Ahnung kreiert.

00:27:07: Stattgeschichtlich, was auch sie.

00:27:09: Und dann geht dann dieser Blick nach außen und dann verbreitet sie auch der eigene Sichthorizont deren.

00:27:16: Ja natürlich, man lernt was dazu.

00:27:18: Man sieht Dinge nach oder auch anders.

00:27:21: Wobei auf eins muss man schon ein bisschen achten.

00:27:25: Es gibt in jeder Familie so Familientraditionen, also Berichte, was der Opa oder die Oma oder sonst wer gemacht hat.

00:27:31: Da muss man natürlich auch immer aufpassen, dass man sich, dass man diese Sachen nicht ungeprüft, antrete, weiter gibt.

00:27:39: Also, der Opa hat das und das gemacht und dann heißt der Herr Iksuer Y hat das gemacht.

00:27:45: Das muss immer geprüft werden, wenn man sonst Gefahr läuft, sozusagen so Familienlegenden falsch weiterzugeben.

00:27:54: Das ist nicht ganz unproblematisch.

00:27:57: Und natürlich, wir treffen ja auch auf Charaktere aller Art.

00:28:01: Im Guten wie im weniger Guten, die einen auch ziemlich strapazieren.

00:28:08: Ich denke, mit Kruseln ein bisschen, wie Dadolf Bichler Platz umgebaut wurde,

00:28:18: gab es einen der Hauptbürger- und Bewegungsmenschen, der sehr aktiv war.

00:28:27: Und der ist regelmäßig zu mir gekommen, um mir einerseits die Plakate zu bringen, die sie aufkränkt haben.

00:28:35: Was ja sehr schön ist, haben wir jetzt nun glaube ich sechs Ordner voll.

00:28:38: Und auf der anderen Seite war die sehr anstrengend und eigentlich immer so mehr, der minder stark betrunken.

00:28:48: Und das war dann immer ein sehr schwieriger Termin.

00:28:56: Und dennoch, dann musste man dann immer kräftig lüften.

00:29:02: Und so, also es gibt auch schwierige Fälle, mit denen man zu tun hat.

00:29:07: Da betreffen die, dass leider dann noch kurz darauf eine Erleberziehrose verstorben.

00:29:12: Und so, man hat das ganze Bandspreite durch.

00:29:19: Zu den schönsten Erinnerungen finde ich, es gibt so ein Buch über das Innsbruck Alltagsleben.

00:29:29: Und da ist ein Foto von einem Polizisten drauf.

00:29:33: Also auf dem Kabel?

00:29:35: Auf dem Kabel. Und dieser Polizist war ein französischer Besatzungssoldat.

00:29:43: Und dessen Sonn hat nichts ahnend vor ein paar Jahren in Innsbruck in einer Buchhandlung so immer gestellt.

00:29:50: Und sieht das Foto, sei es das Vater, das am Kabel drauf.

00:29:55: Der war natürlich schon sehr, sehr, der hat sich wahnsinnig freit.

00:29:58: Und ja, es gibt einfach so.

00:30:00: Und du, ist der bei dir noch auftaucht?

00:30:02: Ja, er ist auftaucht. Und mit dem war ich lang in Kontakt.

00:30:08: Ich war ja auch kein Kind mehr.

00:30:10: Also man erlebt im Laufe der Jahre schon interessante Personen und Persönlichkeiten.

00:30:18: Aber eben auch schön, wenn man einfach am Volksschüler beim Gewiss über die Altstadt haben kann.

00:30:26: Wie viel Kindeln hat das goldene Tag?

00:30:30: Da gibt es immer zum Schulschluss Kindergruppen, die dann umlaufen.

00:30:34: Ja, die laufen immer mit diesen Schnitzeljagd.

00:30:36: Ja genau, das Lustigste ist dann, wenn einer wiegt Knuck und sagt, wir gehen in den Stadtarchiv.

00:30:43: Und dann vielleicht, weil man ihnen hilft, das Gewiss relativ freustcherledigt.

00:30:47: Ja, auf die die gleich waren als Kinder.

00:30:49: Vor allem das sind ja meistens, was sind denn das?

00:30:51: Das sind ja keine Volksschüler.

00:30:53: Ich könnte mir da so schwach kindern.

00:30:56: Jetzt wollen sie schon länger nehmen, aber früher sind die immer gleich einmal da.

00:31:00: Und ich komme ja auch noch wieder in einen sehr nähmenden Mund an der Kasse vom Museum aufgeschwappt und dann sind sie auch vergeschickt worden.

00:31:06: Wie witzig auch immer.

00:31:08: Was hätten wir sonst noch an Tätigkeiten und was erwähnenswert ist?

00:31:13: Wir haben natürlich als Teil der öffentlichen Verwaltung sind wir nicht primär gewinnoptimiert und gewinnorientiert.

00:31:21: Und ich sehe ganz gezielt und ganz bewusst auch die Aufgabe für die öffentliche Hand, die viel zu wenig dafür tut, dass Menschen mit verschiedenen Behinderungen auch einen Job haben.

00:31:38: Und wir haben doch zu 30 Prozent Menschen mit mindestens 50 Prozent ihrer Behinderung.

00:31:47: Das halte ich für ganz wichtig.

00:31:49: Das sind auch alle von mir bewusst angestellt worden oder übernommen worden.

00:31:55: Das sind ja auch Leute, die aus dem Rathaus weg mussten, weg wollten dabei.

00:32:02: Und ich glaube, dass das viel zu wenig in der öffentlichen Verwaltung oder in öffentlichen Betrieben gemacht wird, dass Menschen mit Behinderung im Rahmen ihrer Möglichkeiten eingesetzt werden.

00:32:17: Wir haben auch jemand mit 100 Prozent Behinderung und nach 20 Jahren hat die jetzt auch eine Assistenz bekommen.

00:32:25: Es relativiert den eigenen Blick auf die eigene Gesundheit.

00:32:32: Aber es ist auch für viele dieser Leute ein ganz wichtiger Teil ihres Lebens geworden.

00:32:39: Und es ist ausserendlich bedauerlich, dass es nicht mehr Stellen gibt, die solchen Leuten eine Chance geben.

00:32:47: Es funktioniert eh nicht immer.

00:32:49: Manchmal ist es auch nicht gegangen, aber die meisten dieser Projekte, Integrationsprojekte funktionieren glaube ich gut bis sehr gut.

00:33:02: Und was mich unendlich grandig macht dabei ist im Verwaltungsbereich werden die Menschen so behandelt, als wären sie voll einsatzfähig und sind aber aufgrund ihrer Behinderung nicht voll einsatzfähig.

00:33:21: Und dann hört man, du hast eh so viele Leute, du hast eh so viele Leute dazu bekommen, aber keiner sagt, dass die nicht voll einsatzfähig sein können oder nicht müssen.

00:33:32: Aber das ist ärgerlich, dass die also sozusagen im Dienstbrusten planen, als gesunde gezählt werden, aber nicht ganz gesund sind.

00:33:40: Trotzdem würde ich keinen Freiwillig hergeben, aber das halte ich schon für eine sehr, sehr wichtige und völlig unter schätzte Aufgabe der öffentlichen Verhaltung.

00:33:53: Auf der anderen Seite haben wir ja auch die Möglichkeit mit Praktikanten zu arbeiten, vor allem im Sommer.

00:34:00: Stimmt, genau, das wird die Anungssprächen bei Praktikanten.

00:34:02: Und da ist die Verwaltung sehr, sehr kostsüglich uns gegenüber, dass wir sehr viele und auch über viele Monate haben können.

00:34:14: Ich glaube heuer waren wir gleich vom Mai bis November eigentlich.

00:34:19: Bis November und dann kommen noch die so Ausbildungspraktikanten dazu, die kommen dann auch noch.

00:34:25: Aber wir haben doch sehr viele gehabt und dafür sind wir sehr dankbar und ich glaube auch, dass die Praktikanten, die entweder im Studium stehen oder vor einer Studienwahl stehen, daraus auch sehr großen Gewinn ziehen können und sagen, das will ich studieren oder lieber doch nicht.

00:34:43: Ja, weil wir haben ja gerade heuer einen Schwung natürlicher Studentengraub, Weltmitten im Studium.

00:34:50: Und auch was im Studium Anfang waren, die sind dann eben, was sind die, 1920 so was.

00:34:55: Aber wir haben natürlich auch eine, ich glaube, zwei Monate waren drin, wo wir dann eigentlich hauptsächlich Schüler gehabt haben.

00:35:01: Die war es halt, ich glaube, kurz vor der Natur ausstehen.

00:35:04: Das ist natürlich auch interessant, weil das ist auch für uns irgendwo ganz unterschiedlich, dann die Personen sind ja in einem ganz anderen Lebensabschnitt.

00:35:13: Aber es ist trotzdem alle irgendwo quer durch interessant.

00:35:16: Ja, und so quer durch, dass der älteste Praktikant, den wir je gehabt haben, war 58.

00:35:23: Und heuer haben wir auch, die Claudia ist, war 55, 55.

00:35:30: Ohne was, glaube ich, ohne dass es, ohne dass es noch nicht zu melden geht.

00:35:38: Und fliegen das Messer.

00:35:41: Aber es ist auch schön, wenn Leute die später ein Studium machen, dass die dann auch sozusagen erste fachliche Gehversuche machen können,

00:35:52: die ja mit einem ganz anderen Interestenslage studieren und dann auch nicht mehr das hauptsächlich machen wollen, sondern vielleicht begleitend.

00:36:05: Und man muss ja sagen, ich sage ja, wenn man historisch arbeiten will, Arbeitsplätze sind ja auch immer nur überschaubar vorhanden.

00:36:13: Also natürlich gibt es mehrere Optionen, aber die großen Institutionen, wie jetzt das Stadtarchiv, das Landesarchiv, Landesmuseum, dann ist es dann eh schon relativ eng.

00:36:25: Und ohne halt, ja.

00:36:27: Ja, und ohne natürlich eh, klar.

00:36:28: Also es heißt also, man kann eigentlich eh noch über Projekte oder sowas versuchen, Fuchs zu fassen.

00:36:36: Aber da sind natürlich Leute, die mit 40 etwas zu studieren beginnen, um das als Neigung zu machen,

00:36:43: haben den großen Vorteil, dass sie mit einer ganz anderen Lebenserfahrung dann arbeiten, als jemand, der noch nie in einem Büro gearbeitet hat oder so.

00:36:54: Also das ist ja auch für uns sehr hilfreich und was diese Praktikanten, hoffe, dass uns das erhalten bleibt, dieses System, aber das ist schon was ganz wertvolles.

00:37:08: Ja, vor allem für uns, das ist so blöd klingt, aber die nehmen uns so viel Arbeit ab, wo wir ja über das ganze Jahr hinweg, zum Teil einfach nicht mehr so in,

00:37:18: oder zumindest in dauerhaft so viel Zeit investieren können für Aufnahme oder Feinaufnahme von eben Fotoalben, Fotodiständen, wo die einfach doch dann, die können wir hinsetzen,

00:37:30: die können dann im Monat plus/minus und immer ein bisschen abwechseln natürlich, aber an dem arbeiten, wo wir dann aber springen müssen, dann ist der Termin, der Termin,

00:37:39: den Luxus haben wir einfach zum Teil eher nicht mehr, aber nur auf die Praktikanten seit wann, kostet du die Erinnerung, seit wann, wie im Archiv oder,

00:37:50: nein, ich glaube in der Stadt wahrscheinlich eh schon länger, aber diese Praxis mit, dass im Sommer ja wirklich viel ist, teilt sie auch auf die Stadt.

00:37:58: Und die wirklich Filmen, die wir mal sie jetzt die letzten Jahre haben, geht erst, würde ich sagen, vier, fünf Jahre zurück.

00:38:06: Es hat einmal einige Jahre gegeben, wo es überhaupt keine Praktikanten bei der Stadt gegeben hat, weil nur mehr die Söhne und Töchter von Magistardsmitarbeiter Praktika machen konnten,

00:38:21: oder halt das war dann ein fast ein bisschen Missbrauch des Praktikanten-Tomps, dass man da nur die eigenen Kinder untergebracht hat.

00:38:30: Und das ist dann, ich weiß jetzt vor zehn, zwölf Jahren, dann irgendwann nochmal abgetreten worden und dann hat man gesagt, das bringt eh nix und dann hat es ein paar Jahre keine gegeben,

00:38:41: aber jetzt gibt es wieder welche, wobei viele Dienststellen wollen gar keine, weil was zum Teil ja auch stimmt, bis die was können, sind sie wieder weg.

00:38:52: Ich denke, man kann es gerade so reich Sachen betrifft oder?

00:38:56: Ich weiß ja nix, aber auch wenn es nur normale Büroabwicklung ist, bis er weiß, was ein Dienstweg ist, ist er weg.

00:39:04: Das ist sicher ein Problem, bei uns gibt es ja nicht nur wahnsinnig wichtige Tätigkeiten, es gibt ja auch eine große Abstufung.

00:39:16: Es müssen ja auch das vorhin schon zitierte Fotoalbum, das muss ja auch einmal durchnummeriert werden, oder es muss einmal was gescannt werden oder sortiert werden.

00:39:26: Ganz simple, nach Datum sortieren arbeiten ist durchaus eine der häufigen Arbeiten, aber getan werden muss sie und wie du sagst, man muss ja dran bleiben können.

00:39:38: Wenn nix ist, oder auch einmal Dinge auf einem großen Tisch nebeneinander hinlegen können.

00:39:43: Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt und da ist es natürlich fein, wenn man Helfer hat, die sich auch interessieren und die Spaß daran haben.

00:39:54: Vor allem die Rückmannungssend, finde ich größtendlich auch voneinander für die Fähre alle so praktikant.

00:39:59: Man kann es einfach schon finden.

00:40:01: Die Negativen können man aber schwierig zurück, aber ich kann mich nicht erinnern, dass jetzt große Beschwerden waren, nicht um uns selber auf die Schulter zu klopfen.

00:40:11: Aber wir haben halt einfach den Vorteil, dass wir ganz unterschiedliche Tätigkeiten haben, die auch nicht immer alltäglich sind.

00:40:19: Wir haben aber auch ein paar jüngere Leute unter dem Fix am Stelten, also nicht nur so alte, die die und die.

00:40:26: Sondern man, die werden aber, was ein Pascal ist.

00:40:31: Das sind 30, glaube ich, 19, ne, in den 90, so wie ich, 120.

00:40:36: Ja, hätte ja auch so Mitte zu Mitte.

00:40:39: Also empfinde eigentlich fast alle als Bereicherung für das Archiv auch als einfach so nicht nur für ihre Arbeit, sondern auch jeder hat ja wieder irgendein Wissen oder eine Erfahrung.

00:40:58: Das ist dann schon ein sehr hilfreiches Geschäft.

00:41:01: Was wir vielleicht nicht haben und wo wir ja einmal ausweichen müssen, ist jetzt zum Beispiel, wenn es restauratorische Sachen ist.

00:41:09: Also wir haben jetzt Quant Fixen, das könnten vielleicht in der Stelle auch wenige mit dem Quant Fixen Restaurateur im Team.

00:41:15: Wäre schön, ja.

00:41:18: Ist aber...

00:41:20: Aber wir haben auch zu wenig, glaube ich, wahrscheinlich, oder?

00:41:22: Nein, wir haben ein paar Bier-Restaurator, wir haben ein paar Lebenswerk.

00:41:27: Haben wir keinen, werden wir auch keinen kriegen fürchte ich, da müssen wir auf frei berufliche Restauratoren, Restauratoren zurückgreifen, die es in vielen Bereichen gibt, aber leider nicht in allen.

00:41:41: Da muss man oft wirklich lang suchen, bis man wen findet.

00:41:44: Aber jetzt für Textil haben wir jetzt ein Projekt, die ganzen Textil-Sachen anschauen zu lassen.

00:41:52: Und sonst haben wir ein paar Bier-Restauratorinnen, die seit vielen Jahren laufen für uns kleinere Arbeiten abwickeln.

00:42:01: Ich glaube, damit haben wir eigentlich die Arbeitsschritte, die vielen Arbeitsbärchen mal ganz gut abdeckt.

00:42:08: Wir könnten überlegen, ob wir im Nachhinein her...

00:42:11: Was vielleicht auch von Interesse sein könnte, ist die Frage, wie kommen Akten von der Bordgasse in die Feldstrasse und so durch?

00:42:20: Ja, kann man noch eine Frage machen.

00:42:22: Ja, weil natürlich, wir sitzen in der Bordgasse, und das Material liegt zu einem gewissen Teil in der Feldstrasse.

00:42:31: Die Akten des täglichen Gebrauchs, Bau, Gewerbe liegen schon in der Bordgasse, aber dennoch muss man öfters was hin und her transportieren.

00:42:41: Und wir haben eine Ausschreibung gemacht für so Pendeltransporte, und wir haben einen fast schon zur Familie geheuerenden Kleinstspeditöer, also Einmannspedition.

00:42:55: Und das ist ein vertrauenswürdiger Mensch, der über ein Schleißensystem, wenn er außerhalb der Dienstzeit kommt, die Materialien hin und her transportieren kann.

00:43:06: Und das funktioniert eigentlich hervorragend, und wenn er Zeit hat und es ist was dringend, dann springt da auch ein und sonst muss man da auch mal sich aufs Fahrrad schwingen oder ähnliches.

00:43:19: Und Transporte, was wir zum Teil dann auch wieder, wo wir ja schon mal geredet haben, zu, was heißt Landesarchiv Volkskontrolle oder heute Landesmuseum, übernimmt der ja für uns.

00:43:29: Überliemter zum Teil auch, wobei wir für Kunstobjekte haben, wir holen mal verschiedene Fachspeditionen, Kunstspeditionen, das wird halt erst mal noch Angebot gemacht.

00:43:46: Das ist ein Punkt, der auch ein bisschen zeigt, dass wir so eigentlich einen sehr guten Draht zu verschiedenen kleinen Firmen haben, also ob es jetzt die Buchbinder sehen, ob es eine Einmannspedition ist.

00:44:00: Insofern sind wir wahrscheinlich eher eine dieser Stellen, die diese stettische Infrastruktur aufrecht erhalten, weil wenn wir und andere Bibliotheken nicht dem Buchbindern vor Ort Aufträge geben würden, würden bald keine Buchbinder mehr existieren, ist so auch schon schwierig genug.

00:44:20: Man darf jetzt nicht nur an die klassischen Bücher denken, sondern auch die Zeitungen, also wenn wir die TTE zum Beispiel, weil wir sammeln ja die Alltageseitung, bis auch, natürlich, fortlaufend und die dann dann auch zusammen übergeben und dann gebunden.

00:44:33: Ja natürlich, ja, auch Schachteln, speziell, wir haben jetzt für Textilien ganz spezielle Schachteln gebraucht und auf dem Haus und die haben wir jetzt anfertigen lassen.

00:44:42: Und das ist auch wichtig, denke ich, dass man solche Berufe damit ja auch am Leben hält und wir kriegen genau das, was wir brauchen.

00:44:54: Das ist, glaube ich, auch so eine kleine Nebenfunktion, die man da hat.

00:44:59: Aspekt, was man aber mit dem Transport noch eingefallen ist, ist auch die Zeit.

00:45:05: Das hat sich natürlich auch westlich, also es ist vielleicht falsch, aber früher haben wir ja bevor wir die Depot der Feldstrasse übernommen, sind wir ja mehr oder weniger verteilt gewesen auf die Stadt.

00:45:15: Wir haben eine Depot im Hofwaldweg, also quasi im Höttingen, waren es nicht Exelgäste und dann haben wir ja noch gegenüber, also beim, wo heute das Mustage beziehungsweise das Grürhaus von Ostkäs kennt sich jetzt,

00:45:32: wo es auch hier, haben wir ja einen Stock drüber noch Sachen aus, das war natürlich logistisch eigentlich Albtraum.

00:45:38: Ja natürlich, weil die Sachen waren als ob voll gestockt bis unter das Dach ist.

00:45:42: Schrecklich, ich meine, es dentiert natürlich in der Feldstrasse auch dazu, dass es voll wird.

00:45:48: Aber es ist ein Anplatz, das ist ja schon ganz gut.

00:45:50: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:45:51: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:45:52: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:45:53: Es ist ja schon ein Anzüge.

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00:47:44: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:47:46: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:47:48: Es ist ja schon ein Anzüge.

00:47:50: Es ist nur unglaublich,

00:47:52: weil ich mir denke,

00:47:54: dass vor 25 Jahren

00:47:56: ein kleines, bescheidenes Unternehmen war.

00:47:58: Und jetzt fahren wir mit Paletten um.

00:48:00: Also das ist schon was,

00:48:02: was ich irgendwie verblüffend empfinde.

00:48:06: Wie lange ich es noch mache,

00:48:08: wird man sehen.

00:48:10: Aber sicher keine 25 Jahre mehr.

00:48:12: Aber momentan macht es mir so viel Spaß,

00:48:14: dass es schon anders war.

00:48:16: Aber es war schon anders auch.

00:48:18: Aber ja,

00:48:20: kommt mir gerne wieder einer.

00:48:22: Muss ich das nicht sagen.

00:48:24: Diesem Sinn nicht an,

00:48:26: Lukas, für deine Zeit.

00:48:28: Ja gerne.

00:48:30: [Musik]

00:48:46: * Musik *

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